AGEISM im Recruiting - ein NO-GO

Ist man mit 50 wirklich zu alt für einen neuen Job?

„AGEISM“ / Altersdiskriminierung im Recruiting – KEIN kluger Schachzug, vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen. Warum Unternehmen lieber aus den Potentialen von „jung“ UND „alt“ schöpfen sollten, anstatt dem Unternehmen – aufgrund einer Zahl - Talente zu verwehren.

„55? Der ist schon kurz vor der Rente. Da nehmen wir besser jemanden, der langfristig im Unternehmen bleibt.“ Diesen Einwand bekommen wir bei Personalentscheidern schon mal zu hören. Viele Bewerber:innen ab 50 sind Ageism ausgesetzt. Aus unserer Sicht völlig ungerechtfertigt.

Was heißt denn z. B. „langfristig“?  Zeit für eine kleine Matheaufgabe: 67 – 55 = 12. In unserem Fall hat der Bewerber also noch 12 Jahre bis zur Rente. Die durchschnittliche Firmenzugehörigkeit in Deutschland liegt bei 10,5 Jahren, bei Unternehmen unter 200 Mitarbeitern sogar nur bei 8,1 bis 8,7 Jahren. Somit stünde der „alte“ Bewerber dem Unternehmen also länger zur Verfügung als es im Durchschnitt üblich ist. Also nur ein Vorurteil von vielen, mit dem ältere Bewerber:innen konfrontiert sind. Andere Vorurteile sind noch schlimmer: Zu teuer, zu festgefahren, nicht mehr so agil und belastbar. Aber stimmt das wirklich?

60 ist das neue 47!
Hören Sie mal in sich hinein. Haben Sie nicht auch das Gefühl Sie seien jünger als es Ihr Kalender-Alter vorgibt? Damit sind Sie nicht allein. Alternsforscher haben entdeckt, dass der Großteil der Menschen ab 40 Jahren gefühlt jünger ist, wobei die Diskrepanz mit steigendem Alter zunimmt. Im Schnitt sind es ca. 13 Jahre. Wir leben heute gesund, halten uns fit und haben unsere Lebenserwartung in den letzten 150 Jahren verdoppelt.

Natürlich gibt es auch 60-jährige die krank und gebrechlich sind. Aber es gibt weitaus mehr, die sich Ihre Rente nicht herbeisehnen, sondern weiter fest im Leben stehen und Ihrer Arbeit nachgehen wollen. Gebraucht zu werden, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, der jüngeren Generation einen Mehrwert zu bieten und fordernde Aufgaben erledigen zu dürfen geben nicht nur ein gutes Gefühl, sondern halten zudem fit & jung.

„Und was hat das jetzt mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zu tun?!“
63% aller bayerischen klein- und mittelständischen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel das größte Geschäftsrisiko. Mit der Beschäftigung älterer Mitarbeiter:innen kann der Fachkräftemangel nicht aufhalten werden.  Aber wir können uns ein wenig Vorsprung verschaffen.

Vielleicht wäre folgendes Szenario eine Win-Win-Lösung: Wie wäre es, wenn Sie die älteren Bewerber:innen nicht sofort auf den „Ungeeignet-Stapel“ legen, sondern deren Zeit bis zur Rente für Ihr Unternehmen nutzen? Mit all dem Know-How und den Erfahrung dieser Mitarbeiter:innen - indem Sie „jung“ und „alt“ zusammenführen.

Nicht das Alter ist entscheidend – es ist immer der Mensch selbst. Dessen Persönlichkeit, Energielevel, Tatendrang, Arbeitsethos und fachliche Qualifikation.

Ihr Ansprechpartner

Andreas Maurer

Zeel GmbH
Rundfunkplatz 2
80335 München
t +49. 89. 1890467 10

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